6.1.10

Das unbekannte Leiden: Scheidenfisteln

Es gibt Themen, die gehen mir immer wieder an die Nieren - auch als Mann. Eines dieser Themen ist die Beschneidung weiblicher Genitalien. Ein anderes hat mir überraschend den heutigen Abend versaut, denn ich habe diesen Podcast über Scheidenfisteln gehört (bis ich ihn ausschalten musste).
Ein solches Mädchen hat Wehen über drei, vier, fünf Tage – bis das Baby stirbt und dessen Schädel wegen des nachlassenden Innendrucks kollabiert. Der tote Körper kann jetzt den Mutterleib verlassen und liegt anschließend im Staub neben der Mutter, deren aufgerissener Körper ungeschützt den Elementen ausgesetzt ist. – Sehr oft stirbt die Frau dann an einer Blutvergiftung; oder sie erliegt einer Embolie. Und für die meisten, die überleben, wäre es besser gewesen, sie wären gestorben.
Es geht um die Scheidenfistel, eine bei uns fast unbekannte Folge dramatischer Schwierigkeiten bei der Entbindung. Dieses Schicksal trifft vor allem sehr junge, mangelernährte Mütter in den ärmsten Regionen dieser Welt. Nach den körperlichen Qualen kommen die seelischen. Sie verlieren nicht nur ihr Kind, sondern auch ihre Menschenwürde.

Neben nachträglichen operativen Maßnahmen sind wohl die besten Gegenmittel politische Einflussnahme und sexuelle Aufklärung um Schwangerschaften von Teenagern zu verhindern.

Ich für meinen Teil habe jetzt erst einmal die "Deutsche Stiftung Weltbevölkerung" mit einer Spende unterstützt.

Link:
>> BR-Online: Das unbekannte Leiden: Fistula zerstört das Leben von Millionen Frauen

Nachtrag (22.02.2010): Wenn man angesichts der oben geschilderten Leiden liest, was sich Frauen in "zivilisierten" Ländern dieser Welt freiwillig antun, fehlen einem die Worte: The 6 Weirdest Things Women Do to Their Vaginas.

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