3.12.08

Aus dem Kinderzimmer in den Untergang

Eltern haben es beim Anblick unaufgeräumter Kinderzimmer schon immer vorausgesagt und jetzt ist es wissenschaftlich bewiesen: Unordentliche Kinder landen früher oder später in der Gosse.
So oder so ähnlich sind die Ergebnisse einer Studie zu interpretieren, die festgestellt hat, dass "Graffiti, Müll und andere Anzeichen fehlender öffentlicher Ordnung die Hemmschwelle senken, Normen zu verletzen".
Wenn man also beim Anblick einer umgedrehten Lego-Kiste oder der über den Boden verteilten Barbie-Kleidern einen Tobsuchtsanfall mit starkem Drang zu übertriebener Gewaltanwendung bekommt, dann ist eine verständliche, ja zu tiefst menschliche Reaktion. Denn das Elternteil ist dann angesichts des vorgefundenen Chaos einerseits Opfer einer unmittelbar gesenkten Normen-Hemmschwelle. Hinzu kommt die elterliche moralische Verpflichtung die schutzbefohlene, zu erziehende Verursacherin (oder Verursacher) dieses häuslichen Chaos' davon abzuhalten, mit Matchbox Autos oder gebrauchten Klamotten den Grundstein für eine völlige Verwahrlosung nicht nur des Kindes und seiner unmittelbaren Umgebung, nein des ganzen Stadtteils zu legen. Und das vielleicht sogar noch am gleichen Nachmittag.
Die gesamte Bedeutungsschwere dieser Worte ergibt sich aus der Lektüre dieses SZ-Artikels: Verwahrloste Straßen, verwahrloste Sitten

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