14.9.08

Danke Lucy

Vor ein paar Tagen habe ich morgens etwas länger geschlafen und hatte es entsprechend eilig. Ich stehe im Bad und putze mir die Zähne. Lucy fragt, ob ich noch mit ihr spielen wolle, worauf ich sagte: "Lucy, das geht nicht. Ich muss gleich in die Arbeit. Bin spät dran. Ich habe nicht einmal mehr Zeit zum Frühstücken." Und was macht Lucy? Sie läuft in Küche und macht mir ein "Pausenbrot" für die Arbeit und packt es in passende Boxen. Danke, Kleines. Das war einfach .. supersüß.


It's the Gesellschaft, stupid, the Gesellschaft

Ich grübel schon länger über eine bestimmte Frage. Diese Frage beginnt mit "Was ist eigentlich das Problem mit ...". Erstaunlich aber wahr, die Antwort heißt wahrscheinlich: "Weil man es nicht tut". Und warum? Man tut bestimmte Dinge nicht, weil sie von der Gesellschaft sanktioniert sind.

Ein Beispiel: Nackt über den Marienplatz zu laufen ist nicht per se ungesund. Man wird davon nicht taub oder bekommt Haarausfall. Man wird davon auch nicht dumm oder unglücklich. Man hat unmittelbar danach auch nicht weniger Freunde oder einen geringeren Kreditrahmen. Nein, es ist kein Naturgesetz damit verbunden, wie der Apfel, der vom Baum fällt.

Man läuft ganz einfach deshalb nicht nackt über den Marienplatz, weil es gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. Vor allem, wenn es um "heilige Kühe" geht. Die indirekten Folgen einer solchen "ungehörigen Handlung" sind nämlich leider kaum abzusehen und in der Regel negativ. Gerade in einer Zeit, wo die Privatsphäre schwindet und das Internet nichts vergisst. Wenn man alt ist, kann einem das egal sein. Wenn man jung ist, ist einem das oft egal, weil man sich für unbesiegbar und die Welt für korrupt hält. Und doch leben wir alle in einer Welt, in der manche Dinge nicht logisch sein müssen um doch allgemeingültig zu sein. Man tut manche Dinge nicht einfach nur deshalb nicht, weil man sie nicht tut. Das kann in einem anderen Ort, einem andern Land oder zu einer anderen Zeit schon wieder ganz anders sein. Wer es dennoch tut, muss mit den Konsequenzen leben, früher oder später.

Fragen auf schwierige Fragen sind manchmal banal einfach.

Ah, und wer mich nackt über den Marienplatz laufen sehen will, den muss ich enttäuschen. Mit fast 40 könnte ich es wohl mir antun, nicht aber meiner Umwelt.

12.9.08

Leadership by being there

Christopher Magyar's #1 secret to leadership is "being there", thus giving your people the confidence that you will stand for what you say, and that you will be with them if the going gets tough. Woody Allen's "Eighty percent of success is showing up" surely comes with a wink.

10.9.08

Sexuelle Verwahrlosung bei Kindern?

Im Buch "Deutschlands sexuelle Tragödie" beschreiben die Autoren das, was ihrer Meinung nach auf deutschen Schulhöfen und vor allem in deutschen Sozialwohnungen heute bittere Wahrheit ist:
Mädchen haben im Schnitt zwischen elf und zwölf Jahren das erste Mal Geschlechtsverkehr, Jungen nur ein Jahr später, Aufklärung findet über Pornos statt, die Pärchen auf dem Schulhof küssen sich nicht mehr, weil sie das im Porno nicht gezeigt bekommen, Zwölfjährige haben Gruppensex, der Partnerwechsel wird unter Teenagern zur sportlichen Herausforderung, Verhütung spielt kaum eine Rolle.
Die Hauptursache seien ...
[...] einschlägige Internetseiten, Filme und nicht zuletzt [...] das enthemmte Verhalten ihrer Eltern [...]. Viele Kinder, vor allem die der „sogenannten Unterschicht“, hätten schon früh ein Drehbuch zum Sex im Kopf, der Sex werde zur Droge, „die fehlende Liebe und Geborgenheit und Werte ersetzt“. Perspektivlosigkeit, das Gefühl, nichts wert zu sein, befördere den Trend, Bestätigung in der Sexualität zu suchen, erläutert Siggelkow.
Auch die deutschen Behörden und die meisten anderen Studien ein deutlich positiveres Bild zeichnen, so sehe ich hier eine Entwicklung, die unsere Gesellschaft ebenso treffen wird, wie sie bereits die Amerikanische getroffen hat (siehe Buchlinks unten).

Unsere Kinder werde wir wohl nur durch
- sexuelle Aufklärung
- Wertevermittlung
- Medienkompetenz
- Selbstbewusstsein
vor Fehlern bewahren können. Dabei geht es mir nicht darum Sex zu Dämonisieren, sondern meinen Kinden ausreichend Zeit und Verständnis zu geben um neben einer körperlichen Reife auch eine geistige Reife zu entwickeln. Diese scheint mir die Grundlage für einen "gesunden" Umgang mit Sexualität zu sein. Was auch immer das heißt. Gruppen- und Leistungsdruck, sowie Suchtverhalten gehören jedenfalls nicht dazu.

Die Protagonistin aus Charlotte Roches Feuchtgebiete könnte durchaus das Opfer einer solchen sexuellen Überforderung sein. Frau Roche hat durch ihr Alter und Ihre Arbeit bei den Jugendsendern sicher den Finger am Puls der Zeit. Und wer sich die täglichen Nachmittags- und Vorabendshows auf MTV und VIVA reinzieht, weiß, dass es im Leben eh nur einen geilen Arsch, Muskeln und sexuelle Höchstleistung zu gehen scheint. Ja und witzig, intelligent (aber nicht zu anstrengend) und irgendwie süüß steht noch auf der Dating-Checkliste. Und wer "schon mal im Vorstellungsgespräch Sex hatte", startet gleich mit Coolness-Punkten um die Bitch des Tages.

Äh, Bitch ist ja bereits old school. Heute ist man ja eine Slut und stolz drauf. So wie viele 12-jährige Mädels (in Amerika).

Links:
>> welt.de: Gruppensex mit zwölf und von Pornos aufgeklärt
>> Pornified: How Pornography Is Transforming Our Lives, Our Relationships, and Our Families

8.9.08

Chinglish

Nach Denglisch und Spanglish kommt nun Chinglish auf die Amerikaner zu und letztlich wohl auch irgendwann auf uns, denn schon heute sprechen mehr Chinesisch Englisch als Amerikaner.

Dear Amber - Chinglish in Reverse

Das nervtötenste Spielzeug der Welt



Ein geniales Mitbringsel für die Kinder des Chefs.

Why is the world so screwed up?

Men.

How do we fix it?

Women.

Von wherethehellismatt.com/faq.shtml

Und Reisetipps für Frauen (von der gleichen Site):

Do you have any safety advice for women travelers?
I'm reluctant to chime in for reasons that should be overwhelmingly obvious. I can only offer two non-useful statements that are somewhat at odds. The first I say often to anyone who'll listen, regardless of circumstance: the world is much safer than we are led to believe. The second is that there've been many times when traveling alone that I've felt grateful for being a man. It's an unfortunate reality that members of my gender can often make it a pain in the ass to be a woman.
In lieu of giving any real advice, I'll direct you to Beth Whitman and her site, Wanderlust and Lipstick. She's infinitely more qualified to respond to that inquiry. Beth literally wrote the book on the subject. Beth's email address is her first name @ her domain.